Vestische muss den Fahrplan anpassen

Vestische muss den Fahrplan anpassen

Die Vestische muss erneut mit Anpassungen ihres Fahrplans auf den hohen Krankenstand reagieren. Seit Dienstag, 11. April, sind davon bis auf Weiteres acht von 118 Linien betroffen.

Die personelle Ausnahmesituation aufgrund von hohen Krankenständen in der ÖPNV-Branche hält an und hat auch bei der Vestischen Konsequenzen. Weil die Quote der Krankmeldungen bei den Busfahrer*innen auf einem hohen Niveau verharrt, sieht sich das Unternehmen gezwungen, sein Angebot erneut anzupassen. Dies geschieht in Abstimmung mit dem Kreis und den Kommunen.

„Nach der Erkältungs- und Grippewelle haben wir auf eine dauerhafte und nachhaltige Entspannung bei den Krankmeldungen gehofft“, sagt Holger Becker, Betriebsdirektor der Vestischen. An manchen Tagen fehlen aber noch immer 19 bis 20 Prozent des Fahrpersonals. Solche Quoten sind einzigartig in der Unternehmensgeschichte sowie ein flächendeckendes Problem in der Branche. Die Vestische hat intern viel umdisponiert, aber zurzeit alle personellen Reserven und Maßnahmen ausgeschöpft. Hinzu kommt, dass sich die Lage bei den in ihrem Auftrag tätigen Subunternehmen verschlechtert hat. Diese mussten zunehmend viele Fahrleistungen zurückgeben – teilweise im laufenden Tagesgeschäft.

Gratwanderung

Deshalb fühlt sich die Vestische zu einer Gratwanderung verpflichtet zwischen dem, was sie den Fahrgästen, und dem, was sie ihrem Personal zumuten kann. „Viele Mitarbeitende helfen, durch Zusatzdienste die Lücken zu füllen“, berichtet Holger Becker, „doch wir müssen die Kolleginnen und Kollegen auch schützen und entlasten.“ Zugleich möchte die Vestische kurzfristige Ausfälle im Sinne der Fahrgäste vermeiden. „Ihnen sind wir ein verlässliches Angebot schuldig“, betont Becker. „Wenn wir nun den Fahrplan auf wenigen Linien umstellen, ist das auch uns unangenehm, aber letztlich leider unvermeidlich.“

Die Anpassungen beruhen einerseits auf Analysen zu Auslastungen von Linien und orientieren sich andererseits daran, dass sie sich ausgewogen verteilen und keine Gruppe unverhältnismäßig benachteiligen. So verzichtet die Vestische auf einige Parallelverkehre und verringert bei anderen Linien die Taktung. Die Fahrgäste können ihre Ziele weitestgehend erreichen, nur eben nicht in der gewohnt hohen Frequenz. Die Einsatzwagen im Schulverkehr verkehren regulär.

Hier die Übersicht aller Änderungen, die mit dem Start in der Elektronischen Fahrplanauskunft (EFA), der Vestische App und auf den Monitoren der Digitalen Fahrgastinformation angezeigt werden:

SB49: Die Linie wird vorübergehend eingestellt. Fahrgästen wird empfohlen, alternativ die Linie 249 zu nutzen, die parallel verläuft und alle Haltestellen entlang des Linienwegs ansteuert.

213: Die Linie wird vorübergehend eingestellt. Die Vestische empfiehlt allen Fahrgästen, auf die Linie 233 bzw. in Recklinghausen-Quellberg auf die Linie 215 auszuweichen.

222: Die Linie fährt zwischen Gelsenkirchen und Marl wie gewohnt, endet dann aber vorerst in Marl-Mitte. Fahrgästen, die weiter in Richtung Sinsen fahren möchten, empfiehlt die Vestische die Linien 220 oder 226.

236: Die Linie fährt nach der Anpassung im Stundentakt. Dank der weitgehend parallel fahrenden Linie 237 ist weiterhin eine gute Anbindung gegeben.

239: Die Linie fährt ab dem 11. April im 30-Minuten-Takt.

246: Die Linie wird vorübergehend eingestellt. Fahrgäste können den parallel verlaufenen SB27 nutzen.

265: Die Linie muss in Bottrop vorübergehend eingestellt werden. Fahrgäste sollten ersatzweise die Linie 260 wählen.

268: Die Linie verkehrt zwischen Welheimer Mark und Bottrop normal, endet dann aber vorerst am ZOB Bottrop. Die Anbindung an den Stadtteil Fuhlenbrock stellt die Linie 979 sicher.